Verhüten mithilfe der Temperatur
Die Körpertemperatur kann uns dabei helfen, gezielt zu verhüten. Möglich ist dies mithilfe täglicher Temperaturmessungen, die man entweder selbst dokumentiert oder dafür einen Verhütungscomputer nutzt. Mit dem Messen kann man Hilfe beim Verhüten bekommen, da man weiß, dass direkt nach dem Eisprung die Körpertemperatur etwa um 0,3 bis 0,5 °C ansteigt. Das Eisbläschen (Follikel), aus dem das reife Ei gesprungen ist, bleibt nach dem Eisprung zurück und wird zum sogenannten Gelbkörper. Dieser bildet das Gelbkörperhormon, auch als Progesteron bekannt. Das Progesteron bewirkt, dass die Gebärmutter auf eine eventuelle Schwangerschaft vorbereitet wird und es bildet sich zu diesem Zwecke eine neue Schicht Schleimhaut. Gleichzeitig wirkt es jedoch im Gehirn auf das Regelzentrum der Temperatur, das sich im Hypothalamus befindet. Dadurch steigt die Temperatur an.
Wie kann man mithilfe der Temperatur verhüten?
Damit man herausfinden kann, wann der Eisprung stattfindet, muss man zum Verhüten zunächst täglich messen, zumindest bei der klassischen Auswertung mit Basalthermometer und Zyklusblatt. Gemessen wird dabei die Basaltemperatur, das bedeutet, dass man direkt nach dem Aufwachen noch vor dem Aufstehen eine Messung vornimmt. Dafür wird ein Basalthermometer genutzt – die Besonderheit hierbei ist, dass dieses mindestens zwei Stellen hinter dem Komma anzeigen muss. Man beginnt am Tag der Periode mit der ersten Messung. Die Temperatur wird sich, sofern keine Störungen wie Krankheiten, Alkoholkonsum und Stress entstehen, in den ersten Tagen eher wenig verändern. Erst, wenn es auf den Eisprung zugeht, beginnt sie, leicht anzusteigen. Einen deutlichen „Sprung“ der Werte bemerkt man direkt, nachdem der Eisprung stattgefunden hat. Wenn sich sonst zum Beispiel die Temperatur etwa bei 36,2 °C hält, kann nun eine Temperatur von 36,6 °C deutlich machen, dass der Eisprung geschehen ist und nun bald kein Verhüten mehr nötig ist
Die Auswertung
Zur Hilfe beim Verhüten ist die Temperatur dann geeignet, wenn man über mehrere Zyklen die Werte dokumentiert hat. Fruchtbare Tage sind grundsätzlich ca. 5–6 Tage im Monat. Da in einem gesunden Zyklus eine gewisse Regelmäßigkeit herrscht, kann so später schon im Voraus ein wahrscheinlicher Eisprungtermin errechnet werden. Am einfachsten ist es, wenn man dafür einen Verhütungscomputer wie cyclotest 2 plus oder das Nachfolgermodell cyclotest myWay benutzt. Diese übernehmen die Dokumentation und Auswertung der Daten für die Nutzerin.1 Weiter ist ein tägliches Messen nicht nötig, was die Integration in den Alltag erleichtert.
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Referenzen
1 Springer: Raith-Paula et al., Natürliche Familienplanung heute, 4. Aufl. 2008, 37-45.